Institut für Musik

Wintersemester 2012/13

Keine Angst vor Experimenten - oder: "Wie geht empirische Musikforschung?"


Veranstaltungsnr.: 3.05.067
Module: BM 3 / BAM
Ort: A9 0-004 (Studio E)
Zeit: Di, 12-14 Uhr


Geisteswissenschaften und Empirie passen nicht zusammen – dies ist ein veraltetes, aber leider oft noch allzu vorherrschendes Klischee. Gesteigert werden die Berührungsängste mit empirischer Forschung meist noch durch die Thematisierung der Notwendigkeit der statistischen Auswertung entsprechender Experimente. Dabei kann empirische Forschung äußerst spannend sein, nämlich durch Befragen, Beobachten oder Testen menschlichen Verhaltens bei der Wahrnehmung von Sachverhalten zu entdecken, wie wir „funktionieren“.

Dieses Interesse zu wecken und verständlich zu machen, ist Ziel der Veranstaltung. Dabei werden zu Beginn Grundlagen und -begriffe der Empirie auf einem verständlichen Niveau vermittelt und anhand praktischer Aufgaben vertieft. Auf diesen Grundlagen baut die Analyse konkreter Testdesigns und -umgebungen am Beispiel bereits durchgeführter Studien auf. Konkret werden Befragungs-, Beobachtungs- und experimentelle Studien mit nicht zu komplexen Designs behandelt, mögliche Themen sind dabei (Auswahl):

  • Welche Auswirkungen hat der Konsum von Alkohol auf das Hörverhalten von Musik?
  • Steigert romantische Musik das Flirtbedürftnis von Menschen?
  • Beeinflusst Musik im Geschäft unser Kaufverhalten?
  • Was bewirkt Musik beim Autofahren?
  • Wie beurteilt unser Gehirn, ob uns Musik gefällt oder nicht?
  • Warum bekommen wir beim Hören bestimmter Musik eine Gänsehaut?
  • Erkennen Musiker Melodien schneller als Nichtmusiker?

Einen weiteren Schwerpunkt stellt in diesem Zusammenhang eine grundlegende und gut verständliche Einführung in die statistische Auswertung empirisch erhobener Daten dar, wobei die verschiedenen Testverfahren und deren Anwendungsgebiete aufeinander aufbauend und anhand praktischer Übungen am Rechner unter Verwendung gängiger Software zur Erstellung von Statistiken (z.B. SPSS, Excel) erarbeitet werden.