Sommersemester 2013

Experimentelle Musikwissenschaft in der Praxis

Wie wirkt Musik auf uns? Welche kognitiven und emotionalen Prozesse regt sie an oder stützt sie? Beeinflusst sie unser Verhalten, z.B. im Miteinander mit bzw. gegenüber Anderen? Was geschieht in unserem Gehirn, wenn wir musizieren oder Musik hören? Und – die für dieses Seminar wichtigste Frage: Wie kann man dies alles konkret herausfinden?

In dieser Lehrveranstaltung werden wir uns mit der Konzeption und praktischen Umsetzung eigener kleiner musikbezogener Forschungsprojekte beschäftigen. Hierzu entwickeln wir auch konkret Erhebungsinstrumente (z.B. Frage- und Testbögen, akustische Stimuli, computergestützte Testroutinen, etc.). Grundlegende Kenntnisse der empirischen Musikforschung sind hilfreich, aber nicht zwingend erforderlich.

Hierfür stehen uns eine Vielzahl von Messinstrumenten zur praktischen Verwendung zur Verfügung: Fragebogenentwicklung in Papierform oder zur Durchführung am Computer, Wahrnehmungsexperimente auf Verhaltensbasis, Messung von Körperreaktionen als Marker emotionaler Wirkung von Musik (Atmung, Temperatur, Hautwiderstand, EKG/Puls, Blutvolumenrate), Audiogramme zur Messung der Hörfähigkeit, Reaktionszeitmessungen, EEG.

Von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung wird erwartet, dass sie sich mit der Entwicklung eines eigenen Konzepts für eine musikwissenschaftliche Untersuchung befassen, wobei dies auch in Kleingruppen geschehen kann. Eine begleitende Anleitung und Hilfestellung durch den Dozenten bei der Entwicklung und Umsetzung der Projekte in den Seminarsitzungen wird gewährleistet. Leistungsscheine können u.a. durch Referate und die praktische Umsetzung des anvisierten Forschungsparadigmas erworben werden.