Institut für Biologie und Umweltwissenschaften (IBU)
"Ist Landschaft reparierbar?"
Das Modellprojekt Brögberner Teich: Eine Einführung
Nachhaltige Sicherung abiotischer und biotischer Ressourcen in einer intensiv genutzten Agrarlandschaft Nordwestdeutschlands durch ökotechnische Renaturierungsmaßnahmen auf 10% der Fläche
In einem 8 km² großen, intensiv genutzten Agrarraum bei Lingen/Ems ein ökologisch orientiertes Entwicklungskonzeptes umgesetzt. Mittels verschiedener ökotechnischer Baumaßnahmen und Extensivierungen auf etwa 10% der Fläche wurde versucht, aus Leitbildern abgeleitete landschaftsräumlichen Zielvorstellungen zu realisieren. Auf den übrigen Flächen wird weiter intensive Landwirtschaft betrieben. Ansatzpunkte für die Entwicklungsziele und Ausgangspunkte für die Maßnahmen bildeten v.a. die in Fragmenten erhalten gebliebenen naturnahen Biotope, die allerdings nur noch als kleinflächige Inseln eingestreut in der Landschaft zu finden waren.
Primäres Ziel der Maßnahmen auf angekauften 5 Gestaltungsräumen war die "Wiederherstellung" der (ehemals) regionstypischen Feuchtbiotope wie Verlandungsgewässer, Niedermoorwiesen und Erlen-Bruchwälder zur Wiederansiedlung und zum nachhaltigen Schutz der jeweiligen Lebensgemeinschaften. Durch neu angelegte Hecken und naturnah umgestaltete Flußauen wurden die mosaikartig verteilten Gestaltungsräume miteinander vernetzt. Integrierte Ziele des Renaturierungsvorhabens waren die Verbesserung des lokalen Hochwasserschutzes durch Schaffung von naturnahen Überflutungspoldern sowie die Verbesserung der Gewässergüte durch Schaffung zweier biologischer Kläranlagen in Form größerer Feuchtgebiete.
Die Erfolgskontrollen nach Fertigstellung der Gestaltungsräume zeigen, daß trotz der z.T. schwierigen Verhandlungen mit den betroffenen Landwirten und der hohen Kosten sowie vieler Einzelprobleme bei der konkreten Ausführung der Gestaltungsmaßnahmen der zu Projektbeginn erhobene Anspruch "Landschaft ist reparierbar" weitgehend erfüllt werden konnte.
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