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Frau
Heuser:
Fraktal - Mathematik oder Kunst? Oder?
1982 erschien Benoit Mandelbrots Manifest "The Fractal Geometry
of Nature" womit in der Mathematik eine neue Welle ausgelöst
wurde. Fraktale Geometrie ist eine noch junge Geometrie, die sich
von der herkömmlichen unterscheidet. Sie ist Teilbereich der
Chaosforschung und wird interdisziplinär genutzt um komplexe
Strukturen zu beschreiben. Das bezieht sich u.a. in weiten Teilen
auf Naturphänomene, die auf diese Weise mathematisch beschreibbar
werden. Ein nicht unerheblicher Bereich wäre auch der spielerische:
fraktale Geometrie hat die Generierung virtueller Landschaften innerhalb
von PC Spielen revolutioniert.
Fraktale sind allgemein bekannt geworden wegen ihres optisch ästhetischen
Aspektes, der die Frage aufwirft ob dieser Aspekt allein schon ausreicht,
um sie zu Kunst zu machen.
Dem zur Kunstgenerierung aktuell noch kontroversen Medium PC habe
ich das historisch anerkannte Medium des Holzschnittes gegenübergestellt.
Das Fraktal wurde so vom einen Medium in das andere "übersetzt".
Hierbei habe ich die Darstellung des Fraktals unterlegt mit einem
Zitat von Benoit Mandelbrot in dem er sich darauf bezieht, was mit
fraktaler Geometrie bearbeitet wird.
Wolken sind keine Kugeln, Berge keine Kegel
Küstenlinien Keine Kreise
Die Rinde ist nicht glatt
und auch der Blitz bahnt sich seinen Weg nicht gerade
Benoit B. Mandelbrot
Da ein Fraktal die Sichtbarmachung einer mathematischen Gleichung
ist, kann sie mit dem PC jederzeit in identischer Ausführung
wiederholt werden.
Anders der Holzschnitt, der in jeder Ausführung andere individuelle
Abweichungen aufweist, kein Druck gleicht dem Anderen. Als Nichtmathematikerin
möchte ich zur Diskussion stellen, ob dem ästhetischen
Aspekt der am PC generierten Fraktale das Moment der Individualität
hinzugefügt werden kann und sollte und ob überhaupt und
wenn ja inwieweit sie sich dann noch innerhalb der Schnittmenge
von Kunst und Mathematik befinden.
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Einführung
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